Hundeernährung & unsere Fehler

Jeder fängt mal irgendwo an.
Das heißt nicht immer das der Anfang gut war. Meistens ist aller Anfang eher schwer.
Und oft kommt die Einsicht betreffend diverser Fehler zu spät.
Ich spreche aus insgesamt 18 Jahren Erfahrung Hunde- und Katzenfütterung mit FeFu (Fertigfutter) – und ich bereue jedes einzlene dieser Jahre.

Die Katze und unser erster Hund sind schon von uns gegangen. Hätten aber noch einige Jahre länger leben können. Davon sind wir überzeugt. Doch sie waren krank. Sehr krank.
Trotz allem wurde die Katze 14 Jahre & der Hund fast 13.
Erstaunlich, wenn man im Nachhinein bedenkt wie krank sie eigentlich waren. Aber ehemalige Straßenkatze und ein von Straßenhunden abstammender Mischling sind halt zäh.

Wir BARFen jetzt. Zumindest den neuen Hund den wir jetzt haben.

Angefangen haben ich mitte/ende 2015. Irgendwann im Herbst, als mein erster Hund immer kranker wurde.
Es ging ihr damit auch nochmal ne ganze Weile gut bzw besser als zuvor bis sie starb, aber zu retten war da leider schon nix mehr. Nieren zu stark geschädigt, Magen-Darm ordentlich gebeutelt. Wir hatten ständig Probleme und irgedwann wurde sie dann eingeschläfert als es gar nicht mehr ging.
Natürlich hab ich mich gefragt wieso sie so krank wurde. Auch ist unsere Katze nie wirklich gesund gewesen (sie starb schon ein paar Jahre vor dem Hund) und auch da fragten wir uns warum.
Nachdem ich nun einige hochinteressante Bücher gelesen habe (mehr dazu auf der Unterseite ‘Empfehlendwerte Litareatur’ hier im Hundethema) wusste ich auch genau warum das so war und somit war Rohfütterung die einzige alternative.
Das Fazit war klar: Unsere Tiere wären nicht so krank gewesen wenn wir sie von Anfang an gleich natürlich gefüttert hätten.
Ich BARFe also damit mein zweiter Hund nicht so endet wie unser erster und unsere Katze.

Aber von Anfang an: Nachdem ich diverse Literatur durch hatte bestand bei mir eigentlich kein Zweifel mehr wieso unsere Tiere so krank waren damals.
Bei meinem ersten Hund kamen die ersten Probleme mit 5 oder 6. Schäferhundmischling der Probleme mit den Hüftgelenken bekam. Sie hinkte nach ca. 15 Minuten auf dem Gassi. Normal, denk man. Schäferhund und so… Hüftprobleme sind eigentlich häufig. ABER: man sollte nicht immer alles als gegeben hinehmen! Sie war kein Mischling der die typische “verbaute” Kruppenform mancher Schäferhunde hatte. Sie war gerade und gleichmäßig gebaut. (btw: auch ein Schäferhund muss nicht automatisch hüftkrank sein oder werden… da kann man was gegen tun! → allem voran richtige Fütterung!)
Zum Glück war unser damaliger TA so viel und hat uns keine Schmerzmitel oder sonstiges zur Symthombekämpfung gegeben sondern “Kräuterkügelchen”. Da war neben Teufelskralle und Ginko (und anderem) auch Grünlippmuschelpulver drin – was ja nachweislich sehr gut für Knorpel(bildung) und Gelenke ist.
Siehe da! Nach ein oder zwei Woche war der Hund komplett beschwerdefrei! Und blieb es bis ans Ende ihrer Tage. Zumindest was die Hüftprobleme anging… jedoch verbunden mit lebenslanger Gabe der Kügelchen, versteht sich. Und die waren nicht billig. Auch nicht 100% natürlich… aber größtenteils. Darum haben sie wohl auch geholfen.
Dafür hatten wir dann im hohen Alter einen Komplettzusammenbruch dank kaputter Nieren + kaputter Verdauung. 😔
Am Ende war erbrechen von Blut sogar inklusive, Futter wurde komplett verweigert und der Hund war so schwach das sie eigentlich nicht mehr selbst laufen konnte.
Achja, die Zähne waren auch kaputt. Aber unser erster TA sah es nie für nötig an das als bedenktlich einzustufen obwohl sie schon ziemlich braun waren. (auch der über-heftige Zahnstein kam vom FeFu – nur mal so am Rande)

Unserer Katze konnte nie so richtig geholfen werden beim TA. Sie hat ihr Leben lang TroFu bekommen, manchmal auch Nassfutter. Aber egal was sie gefressen hat sie hat sich mindestens einmal am Tag übergeben. Manchmal auch dreimal (besondern am Ende).
Uns wurde Futterwechsel geraten. Wir wechselten. Geholfen hat es nicht. Nie. Am Ende starb sie wohl an inneren Blutungen. Vermutlich wegen einem geplatzen Tumor – sie war VOLL davon, Der ganze Bauchraum war “verkrebst”, sagten die in der Tierklinik wo meine Schwester sie noch hingebracht hatte – nachdem sie zuvor Zuhause zusammenbegrochen war mitten in der Nacht.
Das hatte sich schon länger entwickelt, nur wussten wir nie was es war. Seit Jahren hatte sie verhärtungen im Bauch. Eigentlich schon 2/3 ihres Lebens. Der TA sah da nie was tragisches bei. Es wurde nicht EINMAL ein Röntengebild gemacht oder Blut abenommen. Weil es einfach “vermutlich nichts” war. Wurde immer mit einem Schulterzucken abgetan bei TA und uns als irgendeine Art Folgeerscheinung der Kastration verkauft.

Aber zurück zur Futtersache: Futterwechsel ist bei jedem Problemchen das sich sonst nicht kategorisieren lässt immer das erste was einem geraten wird. Natürlich wechsel auf ein anderes FeFu. Damit löst man das Problem jedoch nicht. Dazu kommt noch das Katzen ja nicht jedes Futter fressen. Sind ja nicht doof – die merken was man ihnen da vorsetzt.
Ich weiß nun, heute, auch warum sie ihr Futter oft verweigern.

Der “maskierte Müll” der einem als Heimtierfutter verkauft wird ist voll von grenzwertig ekligem Zeug. Es gibt kaum eine Ekelgrenze die da bei der Beschaffung billiger Rohstoffe nicht überschritten wird. Damit es dennoch irgendwie gut riecht und gefressen wird ist es voll mit Aromenstoffen und Geschmacksverstärkern. Hunde fallen da meistens drauf rein, aber viele Katzen kann man nicht so leicht täuschen (fängt schon damit an das man ihnen Medikamente so schlecht untergejubelt bekommt… die merken wenn was faul ist!).
Katzenbesitzer kennen das: Katze hat Hunger, man kredenzt ihr den Napf, dann verweigert sie das ihr vorgesetze Futter… Oder Variante 2: Katze die plötzlich ihr Futter, das sie bisher immer gefressen hat, nicht mehr mag.
Wer “Katzen würden Mäuse kaufen” gelesen hat bekommt eine sehr klare Vorstellung davon wieso.

Fest steht für mich heute das weder unsere Katze noch unser Hund (der sich auch ab und an übergeben hat) hätten so leiden müssen. Weder täglich noch an ihrem Lebensabend.
Der Fehler lag klar bei uns. Und bei dem verdammten FeFu das uns als “alles was der Vierbeiner braucht” überall verkauft wird. Im Grunde war es nur teuer verpackter, nährstoffarmer Müll.

BARF war damals als wir unsere Katze bekamen noch kein Thema.
Ich wusste nicht mal das es sowas gibt. Und auf dem Land spricht da sowieso niemand von. Fütterungstrends… mein Gott, es gab nicht mal Internetseiten drüber vor etwas über 20 Jahren .. da gab’s bei uns glaub ich noch nicht mal internet Zuhause… oO
Naja, vielleicht gab es Seiten drüber, aber sie waren nicht so präsent wie heute (man stolpert früher oder später ja schon fast unweigerlich über eine).

Mit zwei Haustieren tot und vorallem dem Buch von Frau Dr. Ziegler “Hunde würden länger leben wenn…” war uns eigentlich klar: Das FeFu muss weg. Unbedingt.
In besagtem Buch schildert sie viele Fälle von Tierbesitzern die irgendwann bei ihr gelandet sind weil ihre Tiere entweder schulmedizinisch austherapiert waren oder sie langsam Zweifel hatten an dem was man ihnen anderwo gesagt hat.
Und ich hab so viele Dinge genau so wie sie dort beschrieben wurden wiedererkannt. Uns wurde genau das gleiche Zeugs verkauft (Pillen, Spritzen, Spezialfutter…), genau die selben Dinge geraten für Hund und Katze… aber NIEMAN hat jemals das Futter als Auslöser in Betracht gezogen ODER auch nur erwähnt das man alternativ ja auch mal dies und das probieren könnte (BARF).
Aber die Tiere sind krank geblieben und es wurde sogar schlimmer mit den Jahren.
Oops! Wie kann das sein? Haben wir doch alles immer nach Lehrbuch gemacht! (Achtung! Sarkasmus!)

Man sollte sich in sachen Futter in der heutigen Zeit nicht mehr so auf die Industrie verlassen. Genau genommen haben die Probleme ja erst ab dem Einsatz von FeFu richtig angefangen. Hierzu die Standardstory die man öfter hört, aber einfach wahr ist: Meine Großeltern hatten schon immer Hunde. Große und kleine. Die lebten alle ziemlich lang obwohl sie kaum medizinisch versort wurden. Meine Großeltern hatten einen Hof und eine Wirtschaft. Die Hunde wurde mit den dort anfallenden Resten gefüttert und wenn das nicht greicht hat fingen die sich ab und an ein paar Mäuse. Aber zurück zum Thema.

Katzen sind z.B. ursprünglich Wüstentiere und trinken daher automatisch sehr wenig. Um Trockenfutter aber für sie wenigstens einigermaßen gut verwertbar zu machen MÜSSTEN sie fast das dreifache an Wasser gemessen am Gewicht des TroFu’s zu sich nehmen… aber das tun sie natürlich nicht. Die Industrie jedoch interessierts nicht. Es gibt auf der Packung nur den Standardhinweis: -Frischen wasser muss stehts zur verfügung stehen. oder so (das ließt man sehr oft, wenn man mal drauf achtet).
Hundefutter ist meist voll mit Getreide (Katzenfutter auch btw…) und die Futtermittelallergien werden immer mehr. Magen-Darm Erkrankungen sind an der Tagesordnung genauso wie Nierenleiden oder sogar Diabetes! Selbst das jetzt ach so trendige “Getreidefrei” kann nichts daran ändern das der ganze rest immer noch minderwertig ist. Mit oder ohne Getreide spielt dabei keine Rolle.
Zivilisationskrankheiten wie beim Menschen sind an der Tageordnung! Und ratet seit wann diese Art Krankheiten rasant angestiegen sind? Mit der einführung des Fertigfutters für Hund und Katze. Erst neulich hat mir wieder jemand erzählt mit einem anderen Hundehalter gesprochen zu haben dessen Hund wirklich alles hat. Sämtliche Allergien (Futter und Umwelt).
Was es jetzt sicherlich immer noch schlimmer macht ist das man nach immer noch billigeren Resourcen für die Futterherstellung sucht. Es steht zwar Fleisch auf der Packung aber was die meistne Packungen wirklich mit Fleisch meinen ist Schlachtabfälle. Und zwar die, die man nicht zum Verzeht für Menschen braucht. Von echtem Fleisch kann da nicht die rede sein aber die Gesetzgebung erlaubt der Industrie sehr viel Freiraum bezüglich der definition von -Fleisch- im Tierfutter. Die Definitionen der verschiedenen Komponenten die angegeben werden müssen sind doch sehr wischi-waschi gehalten und das schlimme ist es ist alles Gesetzeskonform.
Es gibt zwar mittlerweile auch “bessere” TroFu’s oder Nassfutter aber so richtig gut ist das immer noch nicht.
Wenn man in einen Fre**napf marschiert sieht man zu 99% die eher minderwertigeren Futter – die einem aber dennoch für teures Geld verkauft werden. So ein Futtersack ist nicht billig. Wenigstens bieten diese Märkte auch BARF-Fleisch an. Jedoch ist die Qualität mancher Sorten eher naja. Jedoch ist es schon mal ein anfang das überhaupt mit anzubieten. Früher wurden dem Verbraucher in solchen Märkten ja gar keine Alternativen geboten.

Das muss Fre**napf wirklich zugute halten. Ich glaube zwar eigentlich fest daran das dieses Fleisch nicht aus deutschen Betrieben kommt (oder wenn, dann eben aus Massentierhaltung), weil die Preise einfach zu billig sind.
Wenn ich mir da Futtershops ansehe im Inet die Fleisch von deutschen, kleineren Betrieben verkaufen oder sogar Bio-Fleisch Produkte führen sehen die Preise anders aus.

Ich würde niemanden heute, nach allem was ich erlebt habe mit unseren Haustieren und nach alles was ich heute weiß, dazu raten irgendwine Form von Fefu zu verfüttern.
Egal an welches Haustier. Egal ob Frettchen, Ratten, Mäuse, Kaninchen, Hund oder Katze.
Meine Schwester z.B. hatte ein Kaninchen das es nach ein paar Jahren auf Kaninchen FeFu mit dem Darm hatte. Verursacht durch die künstlichen Vitamin- und Mineralzusätze im Futter. Wie bei Hund und Katze gibt es sicherlich einzelne Kleintiere die das symthomlos (oder zumindest für uns nicht erkennbar) vertragen, aber bei den meisten rächt sich sowas bald.
Auch bei ihr war es Unwissenheit und der Glaube daran, das sie mit “speziell abgestimmten Futter” eines namhaften Herstellers (den ich jetzt nicht nennen werde) nichts falsch macht. Wollte sie doch nur das Beste für ihren Hasen…
Als das Tier dann krank war hat sie sich in einem Kleintierforum informiert und viel gelesen. Dann wurde auch ihr einiges klar.

Naja, lange Rede kurzer Sinn: Durch die gut durchdachte Vermarktung, die verwaschenen Zutatenangaben die wir von der Industrie vorgesetzt bekommen und wohl auch durch unsere eigene Blauäugigkeit á la “die verkaufen einem doch nix was für unsere Tiere schädlich ist” haben wir persönlich Jahre lang grobe Fehler in der Fütterung gemacht.
Nie würde ich unserer Katze heute TroFu geben. Dem Hund auch nicht. Auch kein Nassfutter. Einfach überhaupt kein FeFu.

Ich will an dieser Stelle nicht ausschließen das es vielleicht Tiere gibt die wirklich so krank oder kaputt sind das sie wirklich nur gekochtes futter vertragen oder bestimmte Fleischssorten, jedoch würde ich auch da immer zum Selbermachen raten.

Nach 18 Jahren Fehlfütterung mit FeFu und zwei richtig kranken Tieren ist das folgende wirklich das einzige was ich noch sagen kann: Niemals wieder!
Man kann auch Glück haben, wie gesagt. Manche Tiere leben irgendwie damit und haben nie schwere Krankheiten (oder sie werden nicht erkannt) die sie wirklich belasten, aber ich würde es nie wieder drauf ankommen lassen.

Viel Leid hätte ihnen erspart werden können wenn wir schon früher alles gewusst hätten war wir heute wissen.
Jeder kann weiter nach seiner eigenen Überzeugung füttern, keine Frage.
Für uns hat sich das jedoch erledigt. Das Thema FeFu ist für uns durch. In jeglicher Form.

Und was das BARFen angeht: Das selbe gilt auch für Vitamin- oder Mineralzusätze. Es gibt künstlich hergestellte Produkte die einem als BARFer verkauft werden. Aber genau das will man ja vermeiden wenn man BARFt: Das ganze künstliche Zeugs das nur den Organismus unserer Tiere belastet (weil sie es so schlecht verwerten können weil unnatürlich!).
Eine Arbeitskolleging hat mit sowas Nierenschäden an ihrer Katze bekommen. Sie hat es gut gemeint und Fleisch verfüttert weil die Katze eine Futtermittelallergie bekam, aber leider ist sie auf die künstlichen Zusätze reingefallen die man ja á la Futterindustrie haben “muss” damit der Vierbeiner alles bekommt was er braucht.
Klassicher Fall von “vom Regen in die Traufe”.

btw: Von dem Futter das man uns damals für Yuna mitgegeben hatte im Tierheim hatte sie nur Durchfall. Ja, es war FeFu. Nass und trocken. Sie hat es nicht gut vertragen (egal welches der beiden). Eigentlich wollte ich es nur geben zum Übergang. Ich musste erstmal auf ihre Bedürfnisse aufstocken. Damit musste ich mich aber dann beeilen weil sie nur Probleme hatte. TA hat zu einem Trockenfutter geraten. Ich hab’s verweigert. (Sie hat auf jegliches industriell verarbeitetes Futter extrem empfindlich reagiert, auch auf die sogenannten Darmaufbaupräperate. Furchtbar!)
Aber wer weiß was sie in Spanien zuvor bekommen hat. Ich vermute immernoch das sie schon vorher Probleme hatte.

Mittlerweile haben wir sie mit BARF und einem Darmaufbauprogramm ganz gut hinbekommen. =)

Es was ein langer weg, mit viele Fragenzeichen und viel Ausprobieren, aber es hat sich gelohnt. Mittlerweile wissen wir bescheid über ihre Empfindlichkeiten und sie kann auch wieder einiges zu sich nehmen was vorher nicht ging.